Bruichladdich Whiskies im Test: Classic Laddie, Islay Barley, Scottish Barley

Bruichladdich BoxWer sich das Flaschendesgin der aktuellen Bruichladdich ansieht, merkt direkt: Dies ist kein gewöhnlicher Whisky. Bei Bruichladdich distanziert man sich vom Standard-Design der durchsichtigen Flasche und verwendet undurchsichtige Flaschen in starken Tönen. Die Brennerei hat eine bewegte Geschichte hinter sich und der Neustart im Jahr 2000/2001 ist mit dem neuen Design absolut gelungen.

Ich habe kürzlich dieses Geschenkset bekommen und möchte Euch meine Tasting Notes natürlich nicht vorenthalten. Das Set gibt es zum Beispiel hier.

Tasting Notes: Bruichladdich Classic Laddie

Bruichladdich Classic LaddieSchon die Flasche fällt durch das kräftige Türkis auf und unterscheidet sich deutlich von anderen Sorten. Ich gieße den Bruichladdich Classic Laddie nun ins Glas. Der Whisky hat eine schöne Farbe, die an Gerste im Frühsommer erinnert. Dezent, denn Bruichladdich färbt nicht und macht keine Kühlfilterung. Er dürfte nicht zu alt und auch nicht sehr voluminös sein. In der Nase macht er sich leicht, frisch und fruchtig bemerkbar. Am ehesten erinnert er mich an süßliche Melone mit Zitrusfrucht. Dazu kommen eine leichte Vanille- und Getreidenote sowie röstig-malzige Nuancen. Eiche ist in der Nase nicht zu spüren. Beim Verkosten ist zuerst der Alkoholgehalt von 46 Vol.-% sehr deutlich zu erkennen. Der Whisky ist sehr kraftvoll mit leichter Trockenheit. Auf der Zunge machen sich Zitrusfrucht und leichte Eiche bemerkbar. Der Abgang ist leicht aber für einen Whisky dieses Alters sehr lang. Hier sind deutlich Meeresaromen zu erkennen. Damit wird die Herkunft dieses Whiskys offensichtlich.

Fazit: Bruichladdich Classic Laddie

Nase: 81%
Geschmack: 69%
Abgang: 76%
75%

Ein herrlicher Whisky, der vor allem an der Nase und am Abgang überzeugt. Geschmacklich ist er nicht ganz perfekt, da die alkoholische Note etwas zu stark hervorkommt. Trotzdem ein sehr solider Whisky mit guten Preis-Leistungsverhältnis.

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Tasting Notes: Bruichladdich Islay Barley

Bruichladdich Islay BarleyDer Bruichladdich Islay Barley ist ein Whisky, der ausschließlich mit den regionalen Produkten Gerste und Wasser der Insel Islay produziert wird. Die ungetorfte Gerste macht sich hier bereits bei der wunderschönen Bernsteinfarbe bemerkbar. Der Whisky präsentiert sich in der Nase durch einen starken Alkoholgehalt von 50 Vol.-%. Im Hintergrund zeigt sich eine Kräuternote, danach kommen langsam leichte Frucht und auch Vanille durch. Birne, Melone, Ananas und Zimt machen sich vorsichtig breit. Der Alkohol ist auch auf der Zunge markant. Malz und Eiche gepaart mit Süße dominieren den Islay Barley. Im Abgang präsentiert er sich würzig, salzig und am Ende spüre ich Honig. Der Abgang ist lange und lässt das Fass spürbar schmecken. Der Bruichladdich Islay Barley reift in amerikanischen Weißeichenfässern. Ich gebe ein wenig Wasser zum Whisky. Es macht ihn sofort fruchtiger und leichter und die Aromen sind deutlicher zu spüren. Die Kraft und Stärke lassen jedoch sofort merklich nach.

Fazit: Bruichladdich Islay Barley

Bruichladdich Islay Barley
Nase: 76%
Geschmack: 82%
Abgang: 85%
81%

Fantastischer Whisky, der sein volles Aroma erst nach der Zugabe von etwas Wasser voll entfalten kann. Der Abgang überzeugt.

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Tasting Notes: Bruichladdich Port Charlotte Scottish Barley

Bruichladdich Port Charlotte Scottish BarleyMit 50 Vol.-% ist der Bruichladdich Port Charlotte Scottish Barley wie alle Sorten dieser Brennerei ein eher starker Whisky. Schon beim Öffnen macht sich Rauch breit. Kein Wunder bei 40ppm. Die goldgelbe Farbe lässt auf ein junges Alter von etwa sechs bis zehn Jahren schließen. Jedoch ist der Rauch nicht überschwänglich. Er liegt zwischen klassischem Lagerfeuerrauch und medizinischem Rauch. Leichte Noten von Meer und Eiche machen sich bemerkbar. Danach kommen Vanille und Frucht durch. Auf der Zunge spüre ich viel Kraft und Feuer mit Alkohol. Der Alkohol belegt die Zunge, lässt aber rasch nach. Unterschwellig schmeckt er süßlich und malzig. Vanille und Fruchtigkeit machen sich langsam breit. Dominiert wird der Charlotte Scottish Barley allerdings von Rauch. Im Abgang ist er lange und wärmend mit leichtem Salzcharakter. Ich gebe etwas Wasser zum Whisky. Mit Wasser wird er deutlich fruchtiger. Rauch bestimmt jedoch weiterhin den Geschmack. Hier muss man jedoch vorsichtig sein, denn er neigt leicht zum Verwässern.

Fazit: Bruichladdich Port Charlotte Scottish Barley

Bruichladdich Port Charlotte Scottish Barley
Nase: 65%
Geschmack: 78%
Abgang: 84%
76%

Stark und rauchig, aber nicht unangenehm. Während die Nase nicht ganz überzeugt wird der Whisky zum Ende hin immer besser, der Abgang ist exzellent.

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Hintergrund

Die Bruichladdich Brennerei wurde im Jahr 1881 von den Brüdern Robert, William und John Gourlay Harvey gegründet. Sie liegt auf der Insel Islay am Loch Indaal, jedoch nicht direkt am Meer. Lange Zeit stand die Existenz der Brennerei auf der Kippe. Nach dem Tod eines Gründers, wechselten die Besitzer mehrmals und so war die Brennerei zwischendurch immer wieder geschlossen. Im Jahr 2000 kauften Murray DcDavid die Brennerei und ließen sie im viktorianischen Stil wieder aufleben. Sie wurde von Grund auf saniert und erhielt eine neue Fassade. Die Produktion orientiert sich heute an den Anfängen von Bruichladdich. Die neuen Abfüllungen verzichten auf die Kaltfilterung sowie auf die Zugabe von Farbstoffen. Zudem wird auch fassweise verkauft.

Bruichladdich hat sich auf kräftigen kompakten Whisky spezialisiert. Der Port Charlotte und der Octomore sind dazu auch stark getorft. Whiskys aus dem Haus Bruichladdich enthalten bevorzugt regionale Produkte wie Gerste und Wasser von der Insel. Gelagert wird in flachen Ziegelsteinbauten, in denen der Whisky langsam reifen kann. Wie alle Whiskysorten, die auf der Insel Islay entstehen erhalten auch jene von Bruichladdich einen besonderen Charakter durch die Lagerung am Meer. Sie überzeugen durch einen Geschmack von Jod, Salz und See. Whiskys von Bruichladdich tragen heute keine Altersangaben mehr. Seit 2012 ist die Brennerei in Besitz von Rémy Cointreau.

2017-08-28T10:44:23+01:00

About the Author:

Freddy liebt vor allem milde, schottische Whiskies, es darf aber auch mal rauchig sein. Er schreibt seit 2014 mit Begeisterung über alles, was mit dem "Wasser des Lebens" zu tun hat. In seiner Freizeit wandert er viel mit seiner Frau und seinen beiden Kindern.

Ein Kommentar

  1. Toni 7. März 2022 um 15:57 Uhr - Antworten

    Die Brennerei hat ein sehr schönes Portfolio, für jeden Geschmack etwas dabei.
    Die Octomore Reihe ist mir aber auch eine spur zu Stark

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