• Glenfiddich 12

Im Test: Glenfiddich 12

Glenfiddich 12 WhiskyDen 15-jährigen Glenfiddich habe ich mir bereits im letzten Jahr zum Test vorgenommen, heute möchte ich mir einen den klassischen Einsteigerwhiskies vornehmen: Den zwölfjährigen Glenfiddich. Viele Whiskey-Liebhaber empfehlen den zwölfjährigen Glenfiddich wegen seinem recht günstigen Preis (die Flasche kostet zwischen 20 und 25 Euro) und auch aufgrund der Tatsache, dass der Single Malt tatsächlich problemlos mit höherpreisigen Whiskys mithalten kann. Natürlich ist es auch das Marketing der Destillerie, die den zwölfjährigen Glenfiddich die Rolle des Einsteiger-Whiskys zukommen ließ. Wer gerne in die Whisky-Welt eintauchen möchte, ist mit Sicherheit gut beraten, wenn er sich zu Beginn mit dem Glenfiddich 12 vertraut macht. Aber ist der Geschmack tatsächlich so überwältigend oder ist es mehr die Strategie von Glenfiddich, den Single Malt derart anzupreisen, dass man tatsächlich glauben kann, es handle sich um einen hochwertigen Einsteiger-Whisky?

Farbe, Nase, Geschmack und Abgang

Glenfiddich 12 im GlasDer zwölfjährige Glenfiddich hat einen blassen Goldton. Nach dem Entkorken ist bereits ein süßlicher Duft zu riechen. An der Nase finden sich Vanille, Honig und reifen Birnen. Der Geschmack ist süß und malzig. Es ist eine Art Karamell- und Malzsüße, die sich miteinander verbindet und für einen angenehmen Geschmack sorgt. Während der Whiskey zu Beginn noch sehr malzig schmeckt, entfalten sich nach weiteren Augenblicken die frischen Früchte. Auch wenn der Duft vorwiegend an reife Birnen erinnert, ist auch eine Spur Apfel zu schmecken. Eine leichte Note von Eichenholz ist erkennbar. Komplexer wird der Geschmack allerdings nicht. Die großen (positiven) Überraschungen bleiben definitiv aus. Der Abgang ist aromatisch, feurig und auch rauchig. Jedoch – und das ist wohl der Schwachpunkt des zwölfjährigen Glenfiddich – ist der Abgang nur kurz präsent. Auch wenn der Glenfiddich – im direkten Vergleich – nicht besser als andere Scotch Malts ist, war es vor allem das Marketing und auch der Bekanntheitsgrad, der den Glenfiddich in die Stellung des Einsteiger-Whiskys brachte. Jedoch macht der Einsteiger keinen Fehler, wenn er sich zu Beginn mit dem zwölfjährigen Glenfiddich vertraut macht, bevor er richtig teure Sorten ausprobiert.

Hintergrund

Glenfiddich 12Die Glenfiddich-Destillerie ist mit Abstand wohl die bekannteste Destillerie der Welt. Es gibt heutzutage keinen anderen Single Malt Whiskey, der öfter über den Ladentisch ging. Die Brennerei liegt am Fluss Fiddich in Dufftown, einer kleinen Stadt im Norden Schottlands.
Glenfiddich hat bereits relativ früh mit der Single Malt-Abfüllung begonnen. Noch lange, bevor weitere Destillerien über eine derartige Vermarktung nachgedacht haben, hat sich der Glenfiddich bereits zu einem weltweit bekannten Whisky etabliert.
Die Glenfiddich-Whiskys sind mit Abstand die erfolgreichste Single Malts Schottlands. William Grant & Sons haben bereits im Jahr 1963 mit der Produktion begonnen und den Single Malt auch außerhalb Schottlands zum Verkauf angeboten. 10 Prozent des Whiskeys werden in traditionellen Sherryfässern ausgereift; die restlichen Mengen werden in unbehandelten Eichenfässern gelagert. Vor der Abfüllung findet in den Eichenfässern auch die Vermählung statt. In jüngeren Jahren ist der Glenfiddich ein fruchtiger und auch trockener Aperitif. Mit der Zeit entwickelt der Whisky weitere Aromen. Dabei überwiegen vor allem die Aromen Rosinen und Schokolade.

Fazit

Der Glenfiddich 12 ist ein Standard Whisky, der in keiner Sammlung fehlen sollte und auch mein Einstieg in Richtung hochwertigem Whisky war. Ich trinke ihn zwar selten, aber immer mal wieder gerne. Dementsprechend absolut empfehlenswert, nicht nur für Einsteiger.

Fazit: Glenfiddich 12

Glenfiddich 12
Nase: 82%
Geschmack: 85%
Abgang: 62%
76%

Guter Standard-Whisky, der in keiner Hausbar fehlen sollte – leider mit einigen Schwächen im Abgang. Für den Preis aber eine klare Empfehlung.

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2017-08-28T09:40:09+01:00

About the Author:

Freddy liebt vor allem milde, schottische Whiskies, es darf aber auch mal rauchig sein. Er schreibt seit 2014 mit Begeisterung über alles, was mit dem "Wasser des Lebens" zu tun hat. In seiner Freizeit wandert er viel mit seiner Frau und seinen beiden Kindern.

Ein Kommentar

  1. Marie 2. November 2020 um 20:34 Uhr - Antworten

    Danke für deine Beschreibung und Fazit!!

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