• Bulleit Rye Frontier Whisky Ettikett

Im Test: Bulleit Rye

Nach dem ich mich letzte Woche schon dem Thema Bourbon gewidmet habe, möchte ich gedanklich in den USA bleiben: Schon vor einer halben Ewigkeit habe ich mir den Bulleit Rye in einem Impluskauf auf amazon gekauft und bin nun endlich dazugekommen ihn in aller Ruhe zu probieren. Natürlich möchte ich Euch meine Tasting Notes nicht vorenthalten.

Bulleit Rye GlasDie Form der Flasche erinnerte mich eindeutig an Feldflaschen, wie sie von amerikanischen Soldaten im Unabhängigkeitskrieg verwendet wurden. Zu der besonderen Form gesellt sich das schlichte Etikett des Herstellers. Bulleit beschränkt sich dabei auf die nötigsten Informationen: Small Batch, Bulleit 95 Rye, Frontier Whiskey. Doch was soll Frontier Whisky sein? Will Bulleit mich auf eine Zeitreise zurück in den Wilden Westen, in das Gebiet hinter der „Frontier“, schicken? Die Daten auf der Flasche deuten auf einen Whiskey wie in alten Zeiten hin: Immerhin beträgt der Roggenanteil satte 95%. Das weckte meine endgültige Neugier, speziell weil dies beim schottischen Single Malt Whisky schlicht und einfach nicht vorkommt. In den USA beträgt für Rye Whiskeys der vorgeschriebene Mindestanteil Roggen zum einen gerade mal 51%, und zum anderen brannten die ersten Siedler Schnaps fast ausschließlich aus Roggen. Entspannt und voller Freude stelle ich mich auf eine Reise ein, deren mutmaßliches, geschmackliches Ziel, der Wilde Westen sein wird.

Der Whiskey wird in Eichenholzfässern gelagert – bei der genauen Lagerzeit hält sich die Destillerie jedoch bedeckt. Aufgrund des Geschmacks gehe ich gehe aber davon aus, dass es sich bei der Lagerzeit um drei bis fünf Jahre handelt.

Farbe, Nase, Geschmack und Abgang

Im Glas: Bulleit RyeDie Farbe des Bulleit Rye beschreibe ich am besten als dunklen Braunton mit rot-orangener Färbung. Bei mir löste die Farbe sofort eine Assoziation zu Honig aus. Gleich, wenn ich auf die Nase des Bulleit Rye zu sprechen komme, werde ich auf den Honig zurückkommen.

Die Nase ist der Wahnsinn! Direkt am Fass vorbei, schlängelt sich eine sagenhafte Nase. Das Eichenholz der Lagerung zeigt sich durch eine leichte Grundwürze. Ich nehme den Duft von Vanille wahr und auch den des Honigs. Beim Geschmack macht sich sofort der Roggen auf der Zunge bemerkbar. Über dem Roggen schmecke ich eine süße Saftigkeit. Trotz des hohen Roggenanteils brennt er in keiner Weise auf meiner Zunge: Der Geschmack ist sanft, mild, süß und würzig. Den leichten Vanillegeschmack führe ich auf die Lagerung zurück.

Der Abgang ist mit süßlichen Noten verbunden und was mich zusätzlich beeindruckt hat: Trotz seiner 45% Vol. ist der Bulleit Rye Whiskey im Abgang eher weich.

Hintergrund

Bulleit Rye FlascheWhiskey wie im früheren Wilden Westen, also aus einem hohen Roggenanteil hergestellt, liegt wieder zunehmend im Trend. Gerade in den USA, dem Herkunftsland des Rye sind die Absatzzahlen phänomenal gestiegen. Während der Zeit um die Jahrtausendwende herum galt der Rye-Whiskey noch als nahezu ausgestorben. Es existierten zu diesem Zeitpunkt nicht einmal eine Handvoll Whiskey-Marken, die sich dem Rye verschrieben hatten. Auch Bulleit sprang rechtzeitig auf den Zug auf und konzentrierte sich vermehrt auf den Rye und machte Ihn – nicht zuletzt mit dem Bulleit Rye – zu seinem Steckenpferd. Bulleit befindet sich zweifelsohne auf dem Erfolgskurs: Zum Zeitpunkt meines Tests des Bulleit Rye verschickt der Diageo-Konzern, zu dem Bulleit angehört, die Einladungen für die Eröffnungsfeier der neuen Bulleit-Rye-Brennerei. Über 115 Millionen US-Dollar wurden in den Bau der Brennerei investiert, die der Herstellung von jährlich bis zu 1,8 Millionen Gallonen Whiskey dient.

Bild: ‚New American Classic: Bulleit Rye‘ von Mike McCune – (CC BY 2.0)

Fazit: Bulleit Rye

Im Glas: Bulleit Rye
Nase: 74%
Geschmack: 88%
Abgang: 72%
81%

Sehr überzeugender Roggen-Whisky, der vor allem im Geschmack überzeugt. Für den Preis eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

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2017-08-28T10:04:09+01:00

About the Author:

Freddy liebt vor allem milde, schottische Whiskies, es darf aber auch mal rauchig sein. Er schreibt seit 2014 mit Begeisterung über alles, was mit dem "Wasser des Lebens" zu tun hat. In seiner Freizeit wandert er viel mit seiner Frau und seinen beiden Kindern.

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